Die Projektwoche im 8. JahrgangWoran sich Jungen und Mädchen orientieren, wenn sie erwachsen werden |
Schon seit vielen Jahren ist an unserer Schule das Mädchen-Jungenprojekt im 8. Jahrgang eine feste Einrichtung. Ziel ist es, dass sich die heranwachsenden Jugendlichen kritisch mit der Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft, in die sie hineinwachsen, auseinandersetzen. Dies geschah in der Woche vom 17. bis 21. Oktober. Für jede Klasse waren jeweils an verschiedenen Tagen vier Themen vorgeseh
Montag:
Die Klasse 8b begann am Montag mit der Berufs- und Lebensplanung. Die Trainer haben uns nicht geduzt, sondern mit "Sie" angeredet.
Im ersten Teil mussten wir acht Stationen durchlaufen. So sollten wir z.B. berechnen, wie viel Flaschen Wein ein Gasthaus bestellen muss, um nicht zu viel zu kaufen. Oder wir sollten eine Serviette nach Vorlage falten, um ein bestimmtes Muster zu erhalten. An anderen Stationen sollten wir einen Draht nach Vorgabe biegen oder mit Kreuztabellen arbeiten.
Im zweiten Teil haben die beiden Trainerinnen mit uns Einzelgespräche über den Test geführt, während ein weiterer Trainer uns geeignete Berufe und Berufsfelder vorstellte.
Dienstag:
Am zweiten Tag war Selbstbehauptung das große Thema. Wir trafen uns alle im Forum. Nach einem Aufwärmspiel haben uns Frau Cagna und Herr Rogge die vier Eskalationsstufen erklärt:
- Blickkontakt aufnehmen
- Beleidigungen und Beschimpfungen
- erste körperliche Berührungen (Schubsen)
- Schlagen und Prügeln
In Spielen haben sie uns gezeigt, wie wir besser auf uns aufpassen können und wenn es echt mal ernst wird, wie wir uns verhalten sollen, z.B.: nicht in die Augen schauen - nicht zurück mucken oder provozieren - nicht schubsen oder schlagen - möglichst zügig entfernen. Zum Schluss haben wir einige Abwehr - und Befreiungsgriffe geübt.
Mittwoch:
Der dritte Tag war sehr spannend, es war ein Erlebnistag im Hochseilgarten Langenberg. Nach einer Busfahrt und einem kurzen Fußweg gab es eine ausführliche Einweisung in das Sichervheitssystem. Danach konnten wir uns auf den verschiedenen Stationen in unterschiedlicher Höhe frei bewegen. Bei den meisten klappte das sehr gut und alle hatten Spaß. Auch Herr Heberlein kletterte wie ein Affe durch den Wald. Rhanya ist auf einer langen Rutschfahrt stecken geblieben, weil sie den falschen Haken benutzt hat, aber ein Helfer konnte sie "retten". Auch diejenigen, die nicht geklettert sind, hatten ihren Spaß. Gegen 16 Uhr waren wir alle wieder zu Hause.
Donnerstag:
Verkehrte Welt - die Jungs haben in der Küche gearbeitet, die Mädchen mit Herrn Gans im Technikraum gebohrt, gefeilt, gesägt und gebogen. Jungen und Mädchen hatten ihren Spaß und nicht wenige fanden dies den besten Tag in der Woche.
Im Werkunterricht hat Herr Gans mit den Mädchen aus einem Stück Metall ein Schloss oder einen Schlüsselhalter angefertigt. Der Block wurde gesägt und gefeilt und mit passenden Bohrungen versehen. Für den Bügel mussten passende Löcher gebohrt werden. In den Bügel haben wir Mädchen ein Gewinde geschnitten. Anschließend wurde er in eine U-Form gebogen.
In der Zwischenzeit haben die Jungen mit Frau Wink gekocht und ein Drei-Gänge-Menü vorbereitet, zur Überraschung auch für die Mädchen. Das Menu bestand aus selbstgemachten Pizzabrötchen mit Kräuterbutter. Als Hauptspeise waren Putenrahmgeschnetzeltes mit Spätzle oder Reis und Chinesische Hähnchenpfanne im Angebot. Als Nachtisch gab es Schoko-Muffins. Als alles fertig war, wurden die Mädchen tischweise eingeladen. Bei Kerzen und festlicher Tischdeko war dies ein gelungener Abschluss dieser Projektwoche.
Als Geschenk für die Jungen haben die Mädchen während der Spülaktion mit den Klassenlehrern noch schnell ein Foto der Tischgruppe entwickelt und gerahmt.
Freitag:
Der fünfte Tag war der Präsentationstag. Nach einem gemeinsamen Klassenfrühstück haben sich alle Schüler des Jahrgangs in der Turnhalle getroffen. Auch einige Eltern konnten dabei sein. Jede Klasse hat einen Tag der Projektwoche vorgestellt. Dabei wurde mit Videos, Bildern, Plakaten und Texten berichtet, was wir Schüler an den einzelnen Tagen erlebt hatten.
Am Ende gab es noch ein Spiel Lehrer gegen Schüler. Die Schüler gewannen ganz knapp vor den Erwachsenen.
Viele von uns fanden die Projektwoche gut gelungen, und hätten nichts dagegen, diese Woche noch mal zu wiederholen. Ein besonderer Dank geht an Herrn Rogge, der die Woche so spannend und abwechslungsreich organisiert hat.
Artikel von:
text&photos by Theres Wenzel, Herr Heberlein,
Klasse 8b, Martin Rogge; 11/11