Wie hat der Mensch die Welt bevölkert? Von wem stammen wir ab? Vielleicht vom Neandertaler?
Um diese Fragen und noch vieles mehr handelte es sich in unserer Führung, zum Thema Human Evolution im Neandertal Museum.
Sara, unsere Museumsführerin, klärte uns darüber auf welche Methoden die Wissenschaftler verwenden, um Fossilien auszugraben und zu analysieren. Dabei muss das Fossil in fünf Laboren, auf unterschiedliche Art und Weise untersucht werden. So das man am Ende weiß, welches Fossil man hat, mit welchen Lebensumständen es gelebt hat, ob und welche Verwandtschaftsverhältnisse mit anderen Arten vorliegen und in welchem Zeitraum die Art gelebt haben könnte. Zum Schluss wird das Fossil gescannt und digitalisiert um sich mit Wissenschaftler austauschen zu können und die Strukturen des Fossils gesichert werden.
Die Zähne sind eine sehr feste Substanz und daher bleiben sie oft erhalten. Im nächsten Teil der Führung haben wir deswegen die Gebisse verschiedener Arten der Gattung Homo und des Australopithecus afarensis, mit dem des heutigen Menschen verglichen. Hier ist uns dann aufgefallen, dass der Homo sapiens sapiens, der heutige Mensch, ein unspezialisiertes Gebiss besitzt mit dem er keine Einschränkungen in seiner Nahrung hat. Dieses Gebiss hat auch der homo sapiens neanderthalensis gehabt, wodurch sich dieser nicht nur von Fleisch ernähren konnte sondern auch von Pflanzen. Trotzdem besitzt er größere Zähne und ein größeres Gebiss, welches sich bei uns zurück gebildet hat, da wir dieses nicht mehr brauchen. Wir schneiden und garen unsere Nahrung. Dies zeigt, dass man anhand des Gebisses viel über die Nahrung oder die Fressgewohnheiten des Fossils erfahren kann.
Des weiteren haben wir erfahren, dass bereits die Neandertaler eine fortgeschrittene Kultur hatten. Sie haben Tote bestattet und Steine zu Werkzeuge verarbeitet. Kranke und Verletzte wurden vermutlich gepflegt und erlerntes Wissen an die nachfolgende Generation weitergegeben.
Existiert Evolution für den Menschen heute noch? Die Antwort ist nicht eindeutig. Menschen welche heute Behinderungen durch Unfälle oder durch genetische Mutationen haben, werden durch unsere Wissenschaft unterstützt oder sogar geheilt. Damit wird die der Selektionsdruck auf uns Menschen deutlich gemindert. Ein Beispiel dafür das bei uns Evolution stattfinden könnte ist, dass immer mehr Neugeborene keine Weisheitszähne besitzen.
Die Weltbevölkerung ist so rapide gestiegen, weil die Gesellschaft vor 10.000 Jahren angefangen hat sesshaft zu sein, Unterkünfte zu bauen und an einem Ort zu bleiben. Sie haben angefangen zu einer produzierenden Gesellschaft zu werden und Nahrung selbst anzupflanzen und zu züchten.
Nachdem wir unseren Museumsrundgang abgeschlossen haben, hatten wir die Möglichkeit einen Workshop zu dem Thema der Evolution zu besuchen. Hier sollten wir in Kleingruppen von bis zu 4 Personen, diverse Schädel auf Merkmale wie beispielsweise die Position des Hinterhauptlochs untersuchen. Zunächst sollten wir unsere Ergebnisse in einer Tabelle festhalten und anschließend im Plenum diskutieren. Die fachliche Leitung der Diskussion übernahm eine Fachkraft des Museums, welche uns auch freundlich auf weitere Merkmale hinwies und verbesserte. Zum Schluss wurden nach einmal alle behandelten Schädel auf dem Tisch nach Alter und Gattung sortiert.