Unser Besuch in der MoscheeDie Klasse 7c informierte sich über die islamische Gemeinde Wülfrath |
Wie alles begann Im Gesellschaftslehre-Unterricht haben wir das Thema "Islam-Begegnung mit dem Fremden" durchgenommen. Nachdem wir viel über den Glauben gehört hatten, wollten wir auch eine Moschee besuchen. So sind wir am 15. Juli mit 28 Schülerinnen und Schülern nach Wülfrath zur Moschee gefahren. Das ging ganz schnell: ab dem Rathaus in Heiligenhaus mit der Linie 771, einmal umsteigen (Linie 748) und von der Haltestelle Goethestraße aus waren es nur ein paar Minuten zu Fuß bis zur Moschee, die an der Lindenstraße liegt. Vor uns lag ein weißverputztes, zweistöckiges Haus mit einem Kuppeldach und einem Gebetsturm. |
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Der Empfang Als wir an der Moschee angekommen sind, wurden wir sehr freundlich von Herrn Kahraman, dem Vorsitzenden der islamischen Gemeinde begrüßt. Außerdem begrüßte uns auch ein echter türkischer Vorbeter (Imam), der extra für vier Jahre aus der Türkei nach Deutschland geschickt wurde. Ein Imam muss eine extra Ausbildung machen, ungefähr wie ein Priester bei uns. Als erstes mussten wir im Vorraum unsere Schuhe ausziehen, damit der Gebetsteppich sauber bleibt, der wird fünf Mal am Tag gesaugt. Wir sind direkt in den Gebetsraum gegangen. Wir setzten uns auf den schönen Teppich, der war ganz weich und dicker als normal. |
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Die Moschee war toll, der ganze Raum war mit handbemalten, bunten Fliesen ausgefüllt, im hinteren Teil gab es eine Empore und in der Mitte war eine große, helle Kuppel, unter der ein riesiger Kronleuchter hing. Auf den Fotos sieht man den Minbar, also die Kanzel in der Moschee. Auch den Mihrab kann man erkennen, die Nische der Moschee, die die Gebetsrichtung nach Mekka zeigt. Anders als sonst üblich gibt es über dem Mihrab sogar drei Bilder, die man eigentlich in einer Moschee nicht hat. Das ist so, weil man beim Beten nicht durch Bilder abgelenkt werden soll. Das alles wirkte fremd, aber auch sehr schön. Herr Kahraman hat viele Fragen von uns beantwortet und er war sehr nett. |
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Die Fragerunde Wir wollten natürlich etwas über die Moschee wissen. Sie wurde 1998 gebaut, das Bauen dauerte bis Ende 1999 und hat 2 Mio. Euro gekostet. Bald wird Bundespräsident Johannes Rau zur Einweihung kommen. Die Gemeinde besteht aus ca. 200 Mitgliedern und zum Freitagsgebet kommen ungefähr 100-200 Leute, an Feiertagen aber noch mehr. So ein Gebet kann 15 Minuten dauern, aber auch drei bis vier Stunden. Frauen und Männer sitzen beim Beten getrennt, Frauen oben auf der Empore, Männer unten auf dem Teppich. Die Kuppel ist dafür da, dass man den Vorbeter hört, auch wenn er ganz normal redet. Die Kuppel ist also ein natürlicher Lautsprecher. |
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Auf unsere Frage, wie es mit dem Tragen von Kopftüchern ist, antwortete uns Herr Kahraman, dass das früher Pflicht gewesen sei, aber heute ist es kein Muss mehr, sondern wer es tragen möchte, der darf ein Kopftuch tragen. Was man in der Moschee nicht möchte sind Miniröcke oder bauchfreie Oberteile. Die Moschee ist 24 Stunden lang geöffnet, also rund um die Uhr. Es wurden ca. 200 Schlüssel verteilt, auch an Deutsche. Die Moschee ist also nicht nur für Muslime geöffnet, sondern auch für Christen, da es ein Gotteshaus ist. Der Abschluss Nach der Fragerunde haben wir uns alle den Jugendraum angeguckt, dort gab es auch Flipperautomaten, Billiard-Tische und wir bekamen Getränke und Süßes frei. Das war nett. Und als wir uns schon fast verabschiedet hatten, da durften wir sogar noch auf das Minarett steigen, also den Gebetsturm neben der Moschee. Der Turm ist 18 Meter hoch und ganz schön eng. So, das war unser Besuch in der Moschee! |
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