Seminar des 11. Jahrgangs in HattingenBesseres Kennenlernen und Abbau von Vorurteilen stehen im Mittelpunkt |
Der gesamte 11er Jahrgang fuhr mit den Beratungslehrern, Herrn Albrecht und Frau Ebbers sowie dem Leiter der Oberstufe, Herrn Kriwet in der Zeit vom 28. bis 30. November nach Hattingen in die Jugendbildungsstätte Welper. Dort angekommen, wurden wir alle von den Teamern und der Leiterin des Bildungsteams herzlich begrüßt. Bevor die Zimmerverteilung anstand, wurden bereits die Gruppen festgelegt, die jeweils mit einem Teamer zusammen arbeiten sollten. Im Zentrum der Diskussionen und Erzählungen stand das Thema Rassismus. Was ist Rassismus? Wie kommt dieser zustande? Weshalb gibt es Vorurteile und welche davon sind typisch für uns geworden? Diese und viele weitere Fragen sollten sowohl theoretisch als auch praktisch beantwortet und veranschaulicht werden. Dabei sprach die Findung von weit verbreiteten Vorurteilen viele Schüler am meisten an. Die dazu passenden Charaktereigenschaften deutscher und türkischer Mitmenschen wurden miteinander verglichen. Die Schüler kamen zu dem Ergebnis, dass sich viele Überschneidungen ergeben und diese Klassifizierungen gleichzeitig nicht vertretbar sind, da jeder Mensch von Grund auf unterschiedlich ist und nicht in einer "Masse" betrachtet werden kann. Zum Schluss kamen fast alle Gruppen zu dem Ergebnis, dass Vorurteile meist nur den ersten Eindruck beschreiben und man deshalb versuchen sollte, den Menschen besser kennen zu lernen. Außerdem waren sich alle einig, dass Rassismus häufig von diesen Vorurteilen herrührt und nur gegenseitiger Respekt für ein friedliches Leben miteinander garantieren kann. Damit war das erste Seminar beendet und die Schüler konnten ihre Zimmer einrichten und sich miteinander beschäftigen. Nach dem Abendessen wurde vom Haus ein Abendprogramm vorgeschlagen, bei dem ein Teil der Gruppe eine Nachtwanderung zur Burg Blankenstein machen konnte und der andere Teil der Gruppe im Haus bleiben und einen Film über Rassismus anschauen konnte. Danach konnten sich die Schüler frei beschäftigen, mit den anderen sprechen und sich so besser kennen lernen. Am nächsten Tag, nach dem Frühstück, wurden drei Workshops angeboten, von denen sich jeder Schüler individuell zwei aussuchen konnte. Diese waren Lebensplanung, Stressbewältigung und Kreativgestaltung. Der Workshop, der die Lebensplanung beinhaltete, beschäftigte sich mit den Fragen: "Wie gestalte ich mein Leben? Welche Vorbilder oder Vorzüge habe ich, die mir eine Richtung zeigen, in die ich mich entwickeln möchte? Was muss ich zuvor machen, um dieses Ziel zu erreichen?" Die Stressbewältigungsgruppen unternahmen mit den Teamern eine Traumreise, lernten Entspannungstechniken kennen und lockerten die Stimmung durch gegenseitige Massagen. Mit Gips und Farbe wurde in den Gestaltungsgruppen hantiert und so entstanden Masken, Umrisse von Händen und Füßen und vieles mehr, was hinterher mit Perlen und Federn bestückt wurde. Um den Abend ausklingen zu lassen, überlegten sich die Beratungslehrer eine Aufgabe, mit der das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt werden sollte und die Schüler lernen konnten, noch mehr Acht aufeinander zu geben. Dazu wurden Kleingruppen gebildet, die mit vorgegebenem Material und Regeln unter Zeitdruck einen Turm bauen mussten. Die Gruppe, mit dem höchsten und stabilsten Turm hatte gewonnen. Die Gruppen gaben sich viel Mühe mit den Türmen und bewiesen dabei Geschick. Anschließend konnten sich die Schüler wieder frei beschäftigen und den letzten gemeinsamen Abend miteinander genießen. Alles in allem war es eine sehr gelungene Seminar-Kennenlernfahrt. text&photos: Fatin Aeraki,
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