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Artikel WAZ vom 30.03.2018



 
 
 

HEILIGENHAUS.   Zusammen mit dem Verein Neue Wege hat die Gesamtschule ihren Pausenhof neu gestaltet. Dabei wurden schöne Graffiti-Motive kreiert.

Wie kann man die Heiligenhauser Gesamtschule etwas aufhübschen? Dazu hatte die Lehrerin Heike Kensy-Rinas zusammen mit der Schülervertretung zum 25. Jubiläum der Schule die Idee, eine dunkle Ecke auf dem Schulhof schöner zu gestalten. Der erste Gedanke war eine idyllische Strandlandschaft – und da oft der erste Einfall der beste ist, wurde es auch so gemacht. Die Entwürfe wurden mittels des Computerprogramms Photoshop entwickelt.

Malerbetrieb grundierte die Wände hellblau

In Zusammenarbeit mit dem Verein Neue Wege des Jugendamts, der Maßnahmen für straffällig gewordene Jugendliche fördert, wurde dieser Wunsch dann in die Tat umgesetzt. So erklärt Heike Kensy-Rinas: „Ein Malerbetrieb hat die Wände vorher noch in einer hellblauen Farbe grundiert, damit die Grundbausteine schon mal gelegt sind.“

Die dreitägige Graffiti-Aktion sei allerdings noch nicht alles, Kensy-Rinas wünscht sich noch Liegestühle und Strandkörbe für die neu gestaltete Fläche, damit ein wirkliches Strandgefühl aufkommen kann.

Jugendliche lernen, eigene Grenzen zu überwinden

Mitgearbeitet haben rund 20 Helfer, darunter Schüler und straffällig gewordene Jugendliche sowie der spanische Graffiti-Künstler Javier Landa Blanco, der bereits häufiger in Heiligenhaus seine Kunstwerke gesprayt hat. Javier sei auch ein toller Lehrer für die Jugendlichen gewesen, so Kensy-Rinas, da sie fast alles alleine machen durften und er nur manchmal Hilfestellungen geleistet habe.

 

Der Künstler begleitet nun auch seit acht Jahren – zusammen mit der Leiterin dieser Projekte, Giuseppina Cagna, von der Jugendgerichtshilfe – die Graffiti-Aktionen des Vereins Neue Wege. Denn die straffällig gewordenen Jugendlichen sollen vor einer kleinen Herausforderung gestellt werden. „Sie sollen über ihre eigenen Grenzen hinausgehen und etwas eigenes schaffen, worauf sie stolz sind und sagen können: schau mal das hab ich gemacht“, meint Giuseppina Cagna.

Schon elf Graffiti-Aktionen gemacht

Bis jetzt hat die Jugendgerichtshelferin schon elf Graffiti-Aktionen durchgeführt und hat somit 165 Jugendliche betreut. Diese seien meist sehr begeistert gewesen und hätten sich gefreut, ihre Sozialstunden kreativ ausüben zu können. Die Jugendlichen sucht Cagna selbst aus, sie müssen meist Sozialstunden zwischen 20 und 40 Stunden abarbeiten.

Das Projekt an der Gesamtschule war das letzte unter der Leitung von Giuseppina Cagna. Trotzdem hat sie noch ein weiteres für den anstehenden Sommer in Planung, das auch wieder durch Javier Landa Blanco begleitet werde.


Artikel Lokalkompass



 

Graffiti macht Heiligenhauser Gesamtschule schöner!

Schüler verschönern ihren Pausenhof mit Farbe und viel Kreativität

Pünktlich zum 25. Jubiläumsjahr wurde die Gesamtschule Heiligenhaus bunter und schöner. Für ihren Pausenhof wünschten sich die Schüler eine freundlichere Atmosphäre. In einem Gemeinschaftsprojekt wurde dies nun prompt umgesetzt. Zwei Tage lang besprühten rund 20 Jugendliche die Wände der Schule. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Sommer, Sonne, Strand und Meer erwecken den Schulhof zu neuem Leben.

Laute Musik hallt durch den Pausenhof der Gesamtschule Heiligenhaus. In Gruppen oder auch allein arbeiten die jungen Leute an der Neugestaltung der Schulwände. Immer am Mann: Sprühflaschen mit buntem Lack. „Graffiti“ heißt die Kunstart, die dafür sorgen soll, dass die Schule in ihrem 25. Jubiläumsjahr um einiges bunter wird. Sonst gern auch als kriminelle Schmiererei bekannt, sorgt Graffiti bei diesem Projekt bei allen Beteiligten für große Begeisterung.Schnell entsteht an diesem Vormittag eine Meereswelt. Wo vorher grauer Beton war, schwimmen nun Delfine, Seepferdchen und bunte Fische. Strand, Meer und Palmen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Aylin, für die es nicht ihr erstes Graffiti-Projekt ist, steht auf einer Leiter und sprüht ein Gesicht auf eine lila Qualle. Und obwohl die 22-Jährige schon Erfahrung hat, muss sie sich sehr konzentrieren, um die Arbeitsgänge richtig zu kombinieren. „Malen war schon immer meine Leidenschaft. Auf Graffiti bin ich durch das Projekt der Stadt aufmerksam geworden.“Auch Heike Kensy-Rinas ist von dem Projekt überzeugt: „Im Zuge unseres 25-jährigen Bestehens sind wir auf die Idee gekommen, zusammen mit unseren Schülern etwas auf die Beine zu stellen“, so die didaktische Leiterin der Gesamtschule Heiligenhaus. "Gemeinsam mit Giuseppina Cagna, Leiterin des Arbeitsprojekts ‚Neue Wege’, konnten wir dann dieses Kunstprojekt recht zügig umsetzen.“ Seit inzwischen acht Jahren führt der Verein „Neue Wege“, sozialpädagogisch begleitete Graffiti-Projekte für straffällig gewordene Jugendliche durch.

Künstler Javier Landa Blanco zeigt den Jugendlichen den richtigen Dreh

Hilfe bei der Kreativarbeit bekommen die 20 Jugendlichen vor allem durch Javier Landa Blanco. Ebenfalls seit acht Jahren arbeitet er für das Projekt mit dem Verein zusammen und kommt dafür sogar aus seiner Heimat Pamplona (Spanien) angereist. Der Spanier ist als frei schaffender Künstler für den kreativen Part des Projektes verantwortlich. Diesmal war die gemeinsame Umsetzung schnell klar. Eine Strand- und Meeres-Landschaft sollte es werden. „Ich habe anhand der Vorgaben eine Skizze erstellt, die von allen Seiten für gut befunden wurde. Dann mussten nur noch die Farben bestellt werden und schon konnte es losgehen.“ Die Jugendlichen seien sehr motiviert und konzentriert gewesen, obwohl manche noch nie eine Sprühdose in der Hand gehalten hätten, so der Künstler.

Jugendhilfe der Stadt Heiligenhaus ist mit im Boot

Giuseppina Cagna, Jugendgerichtshelferin des Jugendamtes der Stadt Heiligenhaus, ist „Frau“ der ersten Stunde. Sie hatte damals die Idee, jungen Leuten, die straffällig geworden sind und die Sozialstunden ableisten müssen, auf diese Weise Werte zu vermitteln. "Der Vorteil an so einem Projekt ist, dass man sich auf einer anderen Ebene trifft. Man kommt mit den Jugendlichen, die natürlich auch Spaß an der Sache haben sollen, viel besser ins Gespräch. Vor allen Dingen Teamarbeit und Wertschätzung stehen hier im Vordergrund.“ Das sieht auch Heike Kensy-Rinas so. „Bei einer Altersstruktur von zehn bis 22 Jahren ist es wichtig, dass die Älteren auf die Jüngeren achten. Ein gutes Miteinander ist an unserer Schule sehr wichtig. Das hat bei dem Projekt prima geklappt und es kam schnell ein gutes Gemeinschaftsgefühl auf.“ Die meisten der Schüler seien im Zuge des Kunstunterrichts auf das Projekt aufmerksam geworden.

Die Finanzierung hat sich der Förderverein der Schule auf die Fahne geschrieben. Und von Künstler Javier Landa Blanco gab es obendrein ein Geschenk. Eineinhalb Tage lang besprühte er von einer Hebe-Bühne aus eine Hauswand der Schule. Bunt, fantasievoll und mit dem Schulmotto: „Jugend mit Durchblick“. In dieser freundlichen Atmosphäre wird das Pausenbrot in Zukunft noch besser schmecken.

Strandkorb gesucht:
Wer durch Zufall zu Hause einen Strandkorb besitzt, der nicht mehr gebraucht wird, kann sich gerne an die Schule wenden.


 

Artikel RP Online vom 29.03.2018



 
 

Heiligenhaus. 25 Jahre Gesamtschule: Zu Ostern haben junge Künstler Wünsche frei. Sie bringen vormals triste Wände zum Leuchten. Von Paul Köhnes

Weiße Fassadenwände, weiße Decken und viel Weiß rund ums Büro der Schülervertreter mit Blick auf den Schulhof - so sah die korrekt instandgehaltene Gesamtschule an der Hülsbecker Straße bis vor Kurzen aus. Korrekt, aber irgendwie langweilig und unterm Vordach ein wenig dunkel - trotz der weißen Wände. Inzwischen ist die Tristesse flächendeckend einer Ferienlandschaft im Farbenrausch gewichen. Und auch das, obwohl hier von Graffiti die Rede ist: ganz korrekt.

"Alle Träume durften auf den Tisch", so verheißungsvoll klang die Ansage für die Schüler - formuliert von Heike Kensy-Rinas, der didaktischen Leiterin der Gesamtschule. Da griff eine Gruppe Nachwuchskünstler gern zu - auch mitten in den Osterferien. Doch das kunstvolle Besprühen von Wänden ist nicht Sache der Schule allein. Bevor die Träume wahr werden durften, mussten weiße Wände her - als Malgrund, sozusagen. "Dafür hat die Stadt gesorgt - und aus dem Rathaus haben wir selbstverständlich auch die Erlaubnis für das ganze Projekt bekommen", sagt die Lehrerin. Mit von der Partie sind - zum wiederholten Mal in Heiligenhaus am Werk - der spanische Graffiti-Experte Javier Landa Blanco. Und Giuseppina Cagna. Die Sozialarbeiterin betreut mit dem Verein "Neue Wege" straffällig gewordene Jugendliche, die Sozialstunden abzuleisten haben.

Alle zusammen bilden mit den Schülern das Team, das Träume in knallbunte Urlaubslandschaften verwandelt hat. Vom Wattewölkchen bis zur Riesenkrabbe, vom Leuchtturm bis zum Seepferdchen - alles bietet was fürs Auge.

Dafür sorgte unter anderem Aylin Behringer. Ausgestattet mit Leiter, Sprühdosen und einem DIN-A4-Blatt voller Fotovorlagen machte sie sich an der Pausenhalle ans Werk. Erfahrung ist mit im Spiel: "Ich war schon bei einem vorigen Graffiti-Projekt dabei - an der Brücke über die Abtskücher Straße." Aber was heißt schon Vorbereitung? "Man braucht nur Fantasie und Spaß", sagt Künstler Javier. Für beides steht inzwischen seine jüngste Idee: "Javier hatte zu Beginn einen Vorschlag. Wenn er die Giebelwand der Schule bekäme, würde er der Stadt ein Graffiti-Kunstwerk darauf schenken", sagt Kensy-Rinas. Damit sei er spontan auf offene Ohren gestoßen. Jetzt ist die vormals weiße Wand nicht wiederzuerkennen. Zu sehen sind in Rot-, Weiß- und Grünschattierungen Gesichtszüge, eine Art Zifferblatt mit römischen Zahlen drauf - und ein Slogan: "Jugend mit Durchblick". Hier reiht sich Nico Gutmann gern ein. Der Neuntklässler hat reichlich Erfahrung mit Graffiti. "Mich interessiert Kunst", sagt er. Und weiße Wände, wie sie - "natürlich legal" - die Stadt Duisburg für Nachwuchs-Sprayer zur Verfügung stellt. Dort war er auch schon im Einsatz.

Nach den Ferien erwartet die Mitschüler nun eine Urlaubslandschaft vom Feinsten rund um den Schulhof. Aber fehlt da nicht noch was? Nein, Sandstrand ist nicht vorgesehen. Aber: "Was hier noch fehlt, wären einige Strandkörbe", wirbt Kensy-Rinas. Für den Fall, dass Firmen zum Schuljubiläum an eine Spende dächten. Und Strandkörbe - das wäre genau das Richtige für "Jugend mit Durchblick".

Quelle: RP


Artikel SuperTipp vom 27.03.2018



 









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