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Artikel WAZ vom 07.05.2019



 
 

HEILIGENHAUS.  Beim siebten Tag der Naturwissenschaften präsentierten Gesamtschüler viele spannende Projekte. Themen waren etwa Vulkane, Schleim und Hörgeräte.

Die Schüler der Gesamtschule haben Forschergeist, und davon jede Menge – gleich 54 Teams präsentierten beim Tag der Naturwissenschaften ihren Mitschülern und den kritischen Augen der Jury spannende naturwissenschaftliche Projekte. Wie man ungiftigen Schleim herstellt, warum Vulkane ausbrechen und was passiert, wenn man Cannabis konsumiert, konnte sich jeder neugierige Besucher erklären lassen.

„Wir freuen uns über eine neue Rekordzahl an Teams und Teilnehmern“, zeigte sich Stefanie Reiff äußerst zufrieden mit dem Engagement der Nachwuchsforscher. Die Biologie-Lehrerin, die gemeinsam mit Kollegin Alexandra Lantin den siebten NW-Tag mit dem Motto „Na logisch!“ an der Gesamtschule organisiert hatte und auch selbst an diesem Tag immer noch etwas dazulernte, freute sich über 153 teilnehmende Schüler der Klassen fünf bis elf. Sie hatten sich eigenverantwortlich mit Themen aus Physik, Technik und Biologie beschäftigt.

Der Alltag inspirierte bei der Themenwahl

Darunter auch Ian, Luc und Tammes aus der 5b, die passend zu ihrem Thema Luftfahrt den so genannten Coanda-Effekt präsentierten: „Wenn wir ein Teelicht hinter eine Flasche stellen und vor die Flasche pusten, dann geht das Teelicht dahinter aus, weil die Luft um die Flasche herumströmt“, erklärte Ian. Wie die Drei auf ihr Thema gekommen sind? „Eigentlich wollten wir uns mit dem Programmieren von Spielen beschäftigen, aber das war zu kompliziert. Und Luftfahrt ist interessant!“

 

Das Thema Hörgeräte hatten sich Pia, Melissa und Frida ausgesucht – denn wenn deren Benutzung für die drei Mädels aus der 5a auch Alltag ist, können ihre Mitschüler so noch einiges dazulernen. Über ein an Kopfhörer angeschlossenes Hörgerät konnten die Standbesucher nachempfinden, wie es klingt, wenn man sich auf die wichtigen Geräusche konzentrieren muss. Außerdem lud ein Ohr-Puzzle ein, sich den Aufbau dieses wichtigen Organs noch einmal vor Augen zu führen.

Wissenschaftsjournalist Jean Pütz war in der Jury

Sieben Juryteams, darunter auch der Pate der Gesamtschule, Wissenschaftsjournalist Jean Pütz, besuchten alle Teilnehmer an ihren Ständen und bewerteten die Präsentationen und Forschungen der Schüler. Für die jeweils besten drei Teams der unterschiedlichen Altersstufen gab es tolle Preise und für alle Teilnehmer großes Lob.

Blumen werden automatisch gegossen

So auch für Jayson Janke, der seinen selbstständig blumenwässernden Aquabot vorführte, der im nahenden heißen Sommer bestimmt so manchem nützlich sein könnte. Über einen Sensor in der Blumenerde misst ein entsprechendes Computerprogramm die Dichte und gibt bei zu niedrigen Werten den Befehl zum Wässern. Über einen Schlauch bekommt die Pflanze dann zu vorher eingegebenen Uhrzeiten wieder ausreichend Wasser zugeführt. Gleich drei Pflanzen lassen sich parallel mit dem Aquabot gießen.

Spaß am Forschen und Präsentieren ist also an der Gesamtschule voll im Trend – und bis zum nächsten NW-Tag tun sich garantiert wieder viele neue Forschungsfelder auf.

>> DIE PROJEKTE GIBT ES IM INTERNET

 

  • Auch mehrere Klassen der Grundschule Schulstraße schauten wieder vorbei, um sich naturwissenschaftlich begeistern zu lassen.
  • Berichte und Bilder zum letztjährigen NW-Tag und zu anderen Schulprojekten finden sich auf gesamtschule-heiligenhaus.de.

Artikel RP-Online vom 08.05.2019



 
 

Von Paul Köhnes

Tüftler gehören ins stille Kämmerlein? Von wegen. Marvin Rzok hat überhaupt keine Probleme mit Zuschauern, kamerascheu ist er auch nicht. Aber voll beschäftigt und hoch konzentriert. Immerhin führt er am Tag der Naturwissenschaften seiner Gesamtschule ein Ding vor, das publikumsträchtiger kaum sein könnte: einen Drei-D-Drucker, mit dem sich Schokoladenkunstwerke oder -gebilde aller Art schaffen lassen. Kleiner Wermutstropfen fürs Publikum: Zu kosten gibt es nichts, für die Demonstration muss Spachtelmasse genügen.

 

Aber immerhin steht neben der geheimnisvollen Apparatur, zu der unter anderem ein Heizelement, ein „Schokoladen-Extruder“ und natürlich ein Laptop gehören, eine kleine Nachbildung des Brandenburger Tors. Aus Schokolade. Aus dem Drucker. Eine verschrobene Idee, ein Wettbewerbs-Gimmick gar? Überhaupt nicht. Im Gegenteil, wie Jury-Mitglied und Schulpate Jean Pütz sofort erklärt. Er ist total begeistert von dem, was Marvin vorführt: „Dem Drei-D-Druck gehört die Zukunft“, sagt der alte Fahrensmann des WDR-Wissenschaftsjournalismus, der auch mehrfach die Preisverleihung beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ moderiert hat. Und weil er „auch mal Oberstudienrat gewesen“ ist, hat er keine Probleme, dies in einem umfänglichen Bewertungsbogen akribisch zu dokumentieren. Dabei hilft ihm der Schüler Ruben Rodermann, ebenfalls schon wettbewerbserfahren. Für Pütz ist klar: „Motivation ist das wichtigste Stück Pädagogik.“ Ein Blick in die Runde zeigt: Daran herrscht schon vorab kein Mangel.

 

INFO:

Zertifikat für die MINT-Fächer

Die Form: Die Gesamtschule Heiligenhaus ist als „MINT-freundliche Schule“ zertifiziert. Das heißt, sie nutzt besondere Möglichkeiten für die Fächer Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Das Motto: „MINT Zukunft schaffen“. Dies ist Initiative mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin Angela Merkel steht. für die Heiligenhauser Gesamtschule steht die Rezertifizierung an.

Die Vorführung des Schokolade-Druckers kam in Zusammenarbeit mit dem Campus Heiligenhaus zustande und sie interessiert auch Firmenpraktiker wie Jörg Heusler. Der hat den jungen Heiligenhauser Drei-D-Druckexperten auf einer Fachmmesse kennengelernt. Sein Urteil klingt weniger nach Beurteilungsbogen, zielt aber leicht augenzwinkernd in exakt die gleiche Richtung: „Kluges Kerlchen. Der weiß, was er tut.“

Jean Pütz rät dem Besucher aber auch dringend, andere Teilnehmer am großen Schulwettbewerb nicht zu vergessen. Elias Arend und Daniel Drittler, Jahrgangsstufe elf, haben sich um das Thema „Autonomes Fahren“ gekümmert. Das funktioniere im Prinzip so, wie eine Fledermaus fliegt, so die erste, eher noch volkstümliche Erklärung. Dahinter steckt allerdings gekonntes Programmieren, auf dass das selbstgebaute Fahrzeug mittels Sensorsteuerung selbsttätig aus einem Labyrinth herausfinde und -fahre. Ein Bauelement (“Arduino“) wertet dabei die Sensor-Daten aus, mit deren Hilfe der Motor angesteuert wird. Am Ende des Wettbewerbs hat Schulleiterin Carmen Tiemann die dankbare Aufgabe, eine stattliche Gewinnerliste zu verkünden und die Preise zu überreichen. Einer geht – wie schon der zweite Preis im Regionalentscheid von „Jugend forscht“ – an Marvin Rzok (Jahrgangsstufe 11). Weitere erste Plätze sicherten sich: Selena Gil und Fabian Gossmann (Klasse 6d) für ihr Interesse an Vulkanismus; Ronan Stinshoff, Peter Bocken und Thore Zaehle (Klasse 7c, Thema: Magnetschwebebahn) außerdem Maurice Gill und Hanna Katzschke (Klasse 10d). Sie erläuterten Aufbau und Funktion eines Katalysators.










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