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Artikel RP-Online vom 23.05.2019



 
 

Rund 160 junge Leute standen gestern im Rahmen des Projektes „Juniorwahl“ in der Kabine.

An diesem Sonntag, 26. Mai, werden in Deutschland Abgeordnete für das Europaparlament gewählt. Wie bereitet man sich als Wähler auf so eine Wahl vor und wie läuft sie ab?

Gerade für Jungwähler kann das Unsicherheiten mit sich bringen. Dem möchte das Projekt „Juniorwahl“ vorbeugen: Von der Wahlbenachrichtigung über den Wahlvorgang bis zum Auszählen läuft dabei in den teilnehmenden Schule alles praktisch wie beim Original ab – für etwa 160 Gesamtschüler des Gesellschaftslehre-Kursus der 10c und die Sozialwissenschaftskurse der Oberstufe stand deswegen schon gestern „Wählen gehen“ auf dem Stundenplan.

INFO

Jugend übt das Wählen

Seit 1999 wird die Juniorwahl bundesweit durchgeführt, seitdem beteiligten sich über 3 Millionen Jugendliche. Insgesamt 2760 Schulen in ganz Europa, vor allem aber in Deutschland, nehmen an der Wahlsimulation teil.

Dahinter steckt die Idee, Unterricht und Wahlakt zu verbinden und Demokratie zu erlernen.

„Wir haben dafür einen Oberstufenraum zum Wahllokal gemacht. Dort liegt ein Wählerverzeichnis und auch Wahlkabinen stehen parat“, erklärt Lehrerin Stephanie Bucher, die auch eine versiegelte Wahlurne dabei hat. Gemeinsam mit Kollegin Beate Bender begleitet sie das Projekt.

Gewählt wird anhand des tatsächlichen Wahlzettels und überwacht wird das Ganze von drei Wahlhelfern. Es ist das Finale einer Unterrichtsreihe zum Thema Wahlen, in der sich die Schüler umfangreich auf das elementare Element der Demokratie in Deutschland vorbereitet haben. „Gelebte Politik“, nennt das Bucher, denn „die Schülerschaft ist natürlich auch ein breiter Querschnitt durch die Gesellschaft.“

In der Oberstufe wurde bereits einen Tag vorher eine Klausur zum Thema geschrieben, erklärt das dreiköpfige Wahlhelfer-Team. Die jüngeren Schulkameraden aus dem zehnten Jahrgang haben sich ebenso intensiv mit den Parteien auseinander gesetzt. „Dafür haben wir uns zum Beispiel die Wahlplakate, die in Schulnähe hängen näher angeschaut und analysiert, aber auch das Angebot des Wahlomats genutzt, als dieser noch online war“, erklärt Lehrerin Bucher. Gerade angesichts der hohen Zahl an Parteien bei der Europawahl sollen die Schüler lernen, wie man sich orientieren kann. Das trage deutlich dazu bei, den Schülern Unsicherheiten zu nehmen, die die Lehrerin durchaus in so mancher Klasse verspüre.

„Gerade die Diskussionen um Artikel 13/17, der Urheberrechtsreform des EU-Parlamentes waren bei den Schülern sehr präsent, weil sie in den sozialen Medien so stark Thema waren.“ Dennis Hazelmayer (16) hat mit seiner Klasse vor zwei Jahren an einer Simulation der Bundestagswahl teilgenommen. Er schätzt die Erfahrung, die man dabei mitnimmt und das Wissen, wie man sich dabei fühlt. Er weiß um die Verantwortung, die man als Wähler trägt. „Wir haben uns im Unterricht mit den Parteien beschäftigt, aber auch in den sozialen Medien, wie bei Instagram bekomme ich Themen aus der Politik angezeigt. Das empfinde ich eher als Information, manipuliert fühle ich mich da nicht.“

Laura Beier (16) hat sich ebenfalls im Vorfeld mit Wahlprogrammen auseinandergesetzt. Ihr ist vor allem der Umweltschutz wichtig. Sie findet: „Man sollte nicht ‘auf den ersten Blick wählen, sondern sich mit den Themen, die einem wichtig sind, beschäftigen und erst dann eine Wahlentscheidung treffen.“

Die Ergebnisse der Juniorwahlen sind nach den Auszählungen auf www.juniorwahl.de zu finden und nachzulesen.










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